Finowkanal Industriekultur
Willkommen auf dem Industriekulturpfad Finowkanal!
Diese Tour führt Sie zu den interessantesten Plätzen der Industriegeschichte Brandenburgs – entlang der ältesten künstlichen Wasserstraße Deutschlands. Sie können die Route zu Fuß bestreiten, aber auch eine ausgedehntere Fahrrad-Tour auf dem Treidelweg entlang des Kanals machen. Die Fahrradroute startet in Ruhlsdorf/Marienwerder und endet bei Niederfinow (Gesamtlänge 35,5 Kilometer).
Auf der Karte finden Sie alle Stationen der Tour sowie Hinweise auf Museen und Sehenswürdigkeiten entlang des Finowkanals. Lassen Sie sich nun mit einem Audio-Beitrag zur Geschichte des Finowkanals auf Ihre Entdeckungsreise einstimmen.
Audio: Geschichte des Finowkanals
Das Kraftwerk Heegermühle am Finowkanal vor rund 100 Jahren.
A Liebenwalde
Der Bau des ersten Finowkanals begann im Jahre 1605 unterhalb von Liebenwalde. Er entwickelte sich schnell zu einer wichtigen Lebensader der kleinen Ackerbürgerstadt. Bedingt durch die aufblühende Schifffahrt siedelten sich Industrieunternehmen an. Die Verfüllung der Schleuse Zerpenschleuse 1924/25 stellte das Ende der durchgängigen Befahrbarkeit des Finowkanals bis Liebenwalde dar.
Geprägt blieb das Stadtbild jedoch immer von der Landwirtschaft und so findet der Besucher auch heute noch eine typisch märkische Ackerbürgerstadt vor. Der Begriff "Ackerbürger" bezieht sich auf die hauptsächliche Tätigkeit der Einwohner in der Landwirtschaft. Im Gegensatz zu den Bauern in den Dörfern war der Ackerbürger freier Stadtbürger, der Handwerk und Landwirtschaft zugleich betrieb.
Das Heimatmuseum Liebenwalde ist im ehemaligen Stadtgefängnis gleich hinter dem Rathaus untergebracht. In den Zellen finden Sie Informationen zur Schifffahrt, besonders zum Finowkanal und zur Geschichte der Stadt Liebenwalde. Auch eine "echte" Gefängniszelle ist noch vorhanden.
Heimatmuseum Liebenwalde
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B Eberswalde
Seit 1997 hat das Eberswalder Stadtmuseum sein Domizil zusammen mit der Tourist-Information in der ehemaligen Adler-Apotheke. Dieses älteste erhaltene Fachwerkhaus der Stadt wurde 1663 errichtet und gehört nach seiner Sanierung zu den schönsten Baudenkmalen im historischen Zentrum.
Die in mehr als 110 Jahren gewachsene Sammlung über die Stadt und ihre Region beinhaltet auch Exponate zur Industrie- und Technikgeschichte des Finowtals. So informiert ein Raum über den Versuchssender Eberswalde und dessen legendäre Musikübertragungen, eine Episode aus der Pionierzeit des deutschen Rundfunks.
Weitere Sehenswürdigkeiten der Stadt sind das Paul Wunderlich Haus und die imposante Marienkirche. Ein besonderes Erlebnis ist die Fahrt mit dem Obus durch Eberswalde.
Seit 1940 fahren elektrische Busse durch das Finowtal. Sie lösten damals die Straßenbahn ab.Heute in Deutschland eine Rarität, trägt der Obus in Eberswalde noch immer die Hauptlast des öffentlichen Nahverkehres.
Museum Eberswalde
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C Niederfinow
Am Ende des 19. Jahrhunderts konnte der Finowkanal das gewachsene Verkehrsaufkommen kaum noch bewältigen. Die preußische Regierung beschloss daher 1905 den Bau eines „Großschifffahrtswegs“ zwischen Berlin und Stettin. In den Jahren 1906-1914 wurde der Hohenzollernkanal (heute Oder-Havel-Kanal) angelegt, der seitdem nördlich des Finowkanals eine zweite, für größere Schiffe ausgelegte Verbindung von der Oder zur Havel herstellt. Dort entstanden neue technische Sehenswürdigkeiten wie der „Brückenkanal“, der die Bahnlinie Berlin-Stettin überquerte, und der Ragöser Damm, der damals mit seiner Höhe von bis zu 28 Metern als höchster Kanaldamm der Welt galt. Bei Niederfinow wurde neben der Schleusentreppe 1926-1934 das berühmte Schiffshebewerk errichtet. Die von Kurt Plarre, Regierungsbaurat im Neubauamt Eberswalde (Reichswasserstraßenverwaltung), geplante Konstruktion ermöglicht die Überwindung eines Höhenunterschiedes von 36 Metern in nur fünf Minuten. Sie hielt den Rekord als höchster Schiffsfahrstuhl der Welt, bis 1976 in der Nähe von Lüneburg ein noch etwas höheres Hebewerk entstand.
2006 begannen die Bauarbeiten für das neue Schiffshebewerk Niederfinow Nord, welches einen bedeutenden Engpass auf der transeuropäischen Ost-West-Wasserstraßenverbindung zwischen Stettin und Duisburg (über Berlin,
Magdeburg, Hannover und Münster) behebt. Das Hebewerk ist für den
Containertransport auf dem Wasserweg optimiert und steigert somit die
Wettbewerbsfähigkeit der Route Berlin–Stettin.
Die Anlage wurde in Stahlbetonweise errichtet und funktioniert, ähnlich wie das
ältere Hebewerk, über ein Senkrechthebewerk mit Gegengewichtsausgleich. Der
Schiffshebetrog misst 125,50 Meter in der Länge, 27,90 Meter in der Breite und
vier Meter in der Tiefe, wobei das Gesamtgewicht des wassergefüllten Trogs etwa
9800 Tonnen beträgt. Die Gesamtkosten für das Projekt beliefen sich auf rund
400 Millionen Euro.
Die feierliche Eröffnung des neuen Hebewerks fand am 4. Oktober 2022
statt, wodurch das Niederfinow Nord Hebewerk nun das modernste seiner Art in
Europa ist und neben dem historischen Hebewerk von 1934 steht, welches
weiterhin in Betrieb ist. Beide Hebewerke sind während der Saison für Besucher
zugänglich und bieten Einblicke in die beeindruckende Technik und Geschichte
der Wasserstraßen-Infrastruktur.
3-D-Modell des neuen Schiffshebewerks
Schiffshebewerk Niederfinow
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D Oderberg
Oderberg markiert den Endpunkt des Finowkanals – hier erreicht er die zur Ostsee führende Oder. Das Museum Oderberg gibt interessante Einblicke in die Binnenschifffahrts- und Fischereigeschichte. Zahlreiche Schiffsmodelle – vom hölzernen Kaffenkahn mit Segeln über den Dampfschlepper bis zur modernen dieselbetriebenen Schubeinheit – veranschaulichen die Entwicklung durch die Jahrhunderte. Das Museum informiert auch über die Entwicklung der Wasserstraßen und die dazugehörigen Ingenieurbauwerke. Der fast 1000-jährigen Fischereitradition in Oderberg, im Mittelalter gab es insgesamt 36 Fischerfamilien im Ort, ist eine ganze Etage des Museums gewidmet.
Das bekannteste Ausstellungsstück ist jedoch der ehemalige Luxus-Raddampfer „Riesa“ (Baujahr 1897), der bis 1976 auf der Elbe im Einsatz war und 1901 den österreichischen Kaiser über die Elbe schipperte. Im Inneren können Sie die Dampfmaschine ganz aus der Nähe betrachten. Auf dem Freigelände werden weitere interessante Wasserfahrzeuge und Schiffsantriebe gezeigt.
Binnenschifffahrts-Museum Oderberg
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Station 1
Stadtschleuse Eberswalde
Zwölf historische Schleusen sind entlang des Finowkanals noch zu besichtigen, wobei die 1831 erbaute Stadtschleuse (saniert 2000-2001) die älteste noch betriebsfähige Schleuse zwischen Elbe und Oder ist. Die im 19. Jahrhundert rekonstruierten Schleusen des Finowkanals boten zwei Schiffen gleichzeitig Platz. Die Ein- und Ausfahrten waren nun nicht mehr wie früher mittig, sondern seitlich versetzt angeordnet. Diese Schleusen waren auf einen neuen Schiffstyp abgestimmt: den „Finowmaßkahn“, dessen Höchstmaße 1845 durch ein königliches „Regulativ“ festgelegt wurden.
Rechts und links des Kanals kann man heute noch stellenweise Treidelwege erkennen. Beim Treideln zogen z.B. Pferde die bis ins 19. Jahrhundert antriebslosen Schiffe flussaufwärts – eine langwierige und eintönige Angelegenheit, die nur vom gelegentlichen Umsetzen der Pferde auf die andere Flussseite unterbrochen wurde.
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Station 2
Hufnagelfabrik
Nach Überquerung der Gleisanlagen ist nach kurzem Fußweg die ehemalige Hufnagelfabrik Moeller & Schreiber erreicht. Das Kesselhaus mit dem hoch aufragenden Schlot (1882) und die spätklassizistische Fabrikantenvilla (1873) am Kupferhammerweg erinnern an den 1871 aus Berlin nach Eberswalde verlegten Betrieb, dessen Gründer eine Maschine zur industriellen Fertigung von Hufnägeln erfunden hatten.
Ein einzigartiges technisches Denkmal ist der von den Berliner Borsigwerken konstruierte „Waggonfahrstuhl“ (zurzeit noch ruinös). Seit 1908 transportierte eine elektrohydraulische Hebevorrichtung die beladenen Güterwagen vom Werksgelände zum Anschlussgleis der Staatsbahn.
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Station 3
Kupferhammer
Mit der Verlegung von zwei an der Schwärze (Kienwerder) befindlichen Kupferhämmern entstand 1603 die erste Industriesiedlung im Finowtal. Neben dem 1776 erbauten Hüttenamt (Fassadengestaltung ursprünglich in Barockformen) prägen Werks- und Wohngebäude im klassizistischen Stil noch heute das Bild.
Zu den bedeutendsten Zeugnissen der frühindustriellen Architektur in Brandenburg zählt das 1816-1818 vom preußischen Staat an der Britzer Straße erbaute Kupferwalzwerk. Die für das Projekt verantwortlichen Beamten hatten zuvor moderne Hüttenwerke in England besichtigt. Den architektonischen Entwurf fertigte Johann Friedrich Wedding, einer der führenden Industriebaumeister. Durch die Planung der Eisenwerke in Gleiwitz und Königshütte erlangte er hohes Ansehen weit über Preußens Grenzen hinaus.
Nahe dem Walzwerk haben sich drei 1818, 1830 und 1833 für Arbeiterfamilien erbaute Wohnhäuser erhalten. Die Feldsteinmauer begrenzte einst den Hüttenbezirk Kupferhammer.
Audio: Der Finowkanal im Urstromtal
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Station 4
Kranbau
Die seit 1912 an der Heegermühler Straße ansässigen Ardeltwerke erlangten vor allem durch den Bau von Kränen Weltruf. Nach dem Zweiten Weltkrieg führte der VEB Kranbau Eberswalde diese Tradition fort. Der Betrieb spezialisierte sich jetzt auf die Herstellung von Hafen- und Werftkränen.
Zu den Wahrzeichen der Industrielandschaft im Finowtal zählt der 1954 errichtete Montagekran „Eber“. Mittlerweile funktionslos geworden, wurde er für die Landesgartenschau saniert und mit einer Aussichtsplattform versehen. Von dort bietet sich ein schönes Panorama über Eberswalde.
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Station 5
Eisenspalterei Familiengarten
Südlich der Drahthammerschleuse (Restaurant „Schleusenkrug“ im ehemaligen Schleusenmeisterhaus) erstreckt sich die 1698 von dem Hugenotten Moise Aureillon gegründete Eisenspalterei. Ihr Name verweist auf eine Schneidewerk, mit dem gewalztes Eisen zur Weiterverarbeitung geschnitten wurde.
„Die Badegäste besuchen den Ort zu Fuße und zu Wagen um so häufiger, als er sich durch seine romantische Lage und mannigfaltige technische Merkwürdigkeiten empfiehlt“, notierte Bellermann 1829 in seinem Reiseführer.
2002 war das Gelände Schauplatz der zweiten Landesgartenschau Brandenburgs. Sie hat den 1992 stillgelegten Industriestandort zu neuem Leben erweckt. So wurde das 1816-1818 nach englischen Vorbildern errichtete Eisenwalzwerk mit seinen klassizistischen Fassaden saniert. Hier hatte 1830 der Maler Carl Blechen das Motiv für sein Gemälde „Walzwerk Neustadt-Eberswalde“, eine der frühesten Industriedarstellungen in der deutschen Kunstgeschichte, gefunden.
Die Eisenhalle westlich der Lichterfelder Straße wurde ursprünglich 1847-1849 von den Borsigwerken in Berlin-Moabit als Prototyp einer stützenfreien, beliebig erweiterbaren Konstruktion errichtet. Das Vorbild vieler Bahnhofs-, Fabrik- und Ausstellungshallen wurde dort um 1900 demontiert und auf den heutigen Standort am Finowkanal umgesetzt.
Familiengarten Eberswalde
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Station 6
Chemische Fabrik
Vom Treidelweg kommen das Verwaltungsgebäude (1899-1900) sowie das Beamten- und Wohlfahrtshaus (um 1900) der ehemaligen Chemiefabrik in Sicht.
Der 1894 als Linoleumfabrik gegründete Betrieb erlebte eine Blütezeit nach der 1921 erfolgten Übernahme durch die Chemische Fabrik auf Actien (vormals E. Schering), Berlin. Zwei Jahre später wurde dort in einem älteren Werksgebäude die Produktion von synthetischem Kampfer aufgenommen. Das Erzeugnis war in der Pharmazie und vor allem als Weichmacher für den Kunststoff Celluloid sehr gefragt.
Nach dem Krieg wurde der Betrieb enteignet und demontiert, konnte aber 1951 als VEB Chemische Fabrik Finowtal die Kampfer- und Riechstoffproduktion wieder aufnehmen. 1968 kam die Herstellung von Zellulosederivaten dazu, das Firmengelände vergrößerte sich beträchtlich.
1991 erfolgten die Stilllegung des alten Kampferwerks und der Verkauf an die Stadt Eberswalde, die die Gebäude 1998-1999 zugunsten eines Parkplatzes abbrach. Der verbliebene Betriebsteil Zellstoffchemie geriet Mitte der neunziger Jahre in Konkurs und wurde ebenfalls abgerissen.
Historische Luftaufnahme des VEB Chemischen Fabrik.
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Station 7
Papierfabrik Wolfswinkel
Ein technisches Denkmal ersten Ranges befindet sich in der 1762 gegründeten Papierfabrik Wolfswinkel: die noch funktionsfähige Produktionsabteilung für handgeschöpftes Büttenpapier. Die Anlagen befanden sich ursprünglich in der südlich von Eberswalde gelegenen Papierfabrik Spechthausen (gegründet 1781) und wurden nach deren Stilllegung 1956-1957 in Wolfswinkel eingebaut. Dazu gehören zwei „Holländer“, in denen das Rohmaterial gemahlen und gemischt wird, drei gekachelte Schöpfbütten, gusseiserne Pressen und ein Kalander zum Glätten der fertigen Bögen.
Von der durchgreifenden Modernisierung in den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts künden vor allem der Wasserturm und die unter der Leitung des Siemens-Architekten Hans Hertlein errichtete Papiermaschinenhalle (1928-1929). Die Berliner Siemens-Schuckertwerke hatten die Papierfabrik Wolfswinkel 1917 erworben und stellten dort Kabel- und Isolierpapiere her.
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Station 8
Kraftwerk Heegermühle
Zu den eindrucksvollsten Industriedenkmalen des Finowtals zählt das 1909 erbaute „Märkische Elektricitätswerk“ (MEW). Die Pläne für diese Anlage lieferte der Ingenieur Georg Klingenberg, der während seiner Tätigkeit an der Königlichen Technischen Hochschule zu Berlin eine neue Theorie des Kraftwerkbaus begründete. Die „Überlandzentrale“, die weite Teile der nördlichen Provinz Brandenburg mit Strom versorgte, galt lange Zeit als Musteranlage und wurde zum Vorbild für zahlreiche Kraftwerke im In- und Ausland.
Auch in künstlerischer Hinsicht war das MEW ein fortschrittlicher Bau. Klingenberg kritisierte den Eklektizismus der Kaiserzeit, der nicht nur die meisten Wohn- und Geschäftshäuser prägte, sondern auch technische Anlagen hinter historisierendem Fassadenschmuck verschwinden ließ: „Die architektonische Ausgestaltung elektrischer Zentralen hat sich vielfach in falschen Bahnen bewegt, und die selbstverständliche Forderung, daß die Formengebung dem Zwecke des Gebäudes Rechnung tragen muß, ist bisher selten erfüllt worden.“
Die vom Architekt Werner Issel sachlich gestalteten, mit roten Ziegeln verblendeten Fassaden und die lichtdurchfluteten Innenräume machen das Kraftwerk zu einem hervorragenden Beispiel der Reformbestrebungen in der Baukunst am Anfang des 20. Jahrhunderts. Die repräsentative Schaufassade ist dem Kanal zugewandt. Die Anordnung der einzelnen Bauteile – rechts das ursprünglich von mehreren Schornsteinen überragte Kesselhaus, in der Mitte die mit Dampfturbinen bestückte Maschinenhalle, links die Schaltzentralle – spiegelt die inneren Funktionsabläufe.
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Station 9
Messingwerk
Von 1698-1700 entstand nahe dem Dorf Heegermühle das erste Messingwerk Brandenburgs, das 1721-1725 flussaufwärts an seinen endgültigen Standort verlegt wurde. 1863 erwarb die Halberstädter Firma Aron Hirsch & Sohn den Staatsbetrieb. Die jüdische Unternehmerfamilie prägte auch das gesellschaftliche Leben in Messingwerk.
Ausschachtungsarbeiten förderten am 16. Mai 1913 in Messingwerk einen sensationellen Fund zutage: den bronzezeitlichen „Eberswalder Goldschatz“, der bis heute zu den bedeutendsten seiner Art in Mitteleuropa zählt (Kopien im Eberswalder Museum in der Adler-Apotheke und im Berliner Museum für Vor- und Frühgeschichte).
1920 ging in Messingwerk das Neuwerk in Betrieb, das der Ingenieur Georg Schlesinger geplant hatte. Er war ein Experte für die Rationalisierung von Produktionsabläufen und hatte zwischen 1904 und 1933 den ersten deutschen Lehrstuhl für Werkzeugmaschinen und Fabrikbetriebe an der Technischen Hochschule zu Berlin inne.
Audio: Architekturhighlights am Finowkanal
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Station 10
Finowfurt
Der Ortsteil Finowfurt der Gemeinde Schorfheide bildet den westlichen Endpunkt des Siedlungbandes im Finowtal. Das südlich der Schleuse Schöpfurth (erbaut 1875-1876) gelegene Gelände der ehemaligen Mühle (erbaut um 1900) ist ein gelungenes Beispiel der Wiederbelebung eines brachliegenden Industriestandorts.
Die Holzflößerei ist seit Bestehen des Kanals eine der wichtigsten Transportformen. Die Flöße wurden in der Regel gestakt, aber auch getreidelt und bei günstigem Wind konnte ein kleines Segel gesetzt werden. Später zogen die Schleppdampfer bis zu zehn Flöße hinter sich. Dutzende Sägemühlen und Flößereibetriebe entstanden. Mitte des 19. Jahrhunderts kam an der Oder in Hohensaaten wesentlich mehr Holz an, als in Richtung Westen abtransportiert werden konnte. So wurden der Oderberger See und der Lieper See zu riesigen Holzlagerstätten.
Das alljährlich in Finowfurt stattfindende Flößerfest erinnert an diese Tradition. Seit 2000 befördert die „Schippelschute“, ein eigenes für den Personentransport gebautes Floß, Ausflügler auf dem Finowkanal.
1993 verließ die GUS-Fliegerstaffel den Flugplatz Finow. Heute informiert dort das Luftfahrtmuseum über die Geschichte der Luftfahrt in Brandenburg. Besondere Attraktionen sind die rund 25 Originalflugzeuge aus der Zeit von 1945-1985. Historische Kraftfahrzeuge (1942-1960), Modelle und viele weitere Exponate ergänzen das Angebot.
Luftfahrtmuseum Finowfurt
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